Sonntag, 30. April 2006

Zur Landi 28 allgemein

Mitte der 80er-Jahre wurden offenbar in Deutschland Wirtschafts-Förderungsgelder gesprochen, was die Firma "Lampi" in Ostfriesland dazu motivierte einen "segelnden Caravan" mit dem Namen Landi 28 zu produzieren. Das Produktionsverfahren war revolutionär: zwischen die Innen- und Aussen-Negativform wurde Sandwichschaum und Glas trocken eingelegt. Danach floss das Polyesterharz unter Hochdruck in die Formen und verteilte sich im Glasgewebe. Das sog. "Druckfliessverfahren" ähnelt sehr der hochmodernen Vakuum-Fliesstechnik. Ob der gewünschte hohe Glasgehalt damals erreicht wurde, darf bezweifelt werden.

Die Landi 28 ist mit 870 cm vermutlich das längste und volumenmässig grösste trailerbare Segelboot, das je gebaut wurde - zumindest für die bewilligungsfreie Breite von 255cm. Mit einem Bootsgewicht von ca 1500kg + 350kg Trailer gab es doch einige Fahrzeuge, welche das Gespann ziehen konnten. Damit das Gewicht tief gehalten werden konnte, bekam die Landi nur etwa 300 kg Blei in den Hubkiel. Bei so wenig Ballast kamen einige Dickschiffer bei Wind ins Schwitzen und die Landi hat bald den Ruf eines instabilen Bootes. Der nicht sonderlich schmeichelhafte Yacht-Test genügte, die Werft nach etwas mehr als 50 produzierten Booten in den Konkurs zu schicken.

Bis jetzt ist mir keine anderes Boot bekannt, welches einen so extremen Spagat zwischen "Caravan" und "Yacht" gewagt hat. Was in den 80er-Jahren noch nicht funktionierte, versuche ich jetzt zu vollenden. Keine einfache Herausforderung!










































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