Sonntag, 1. Oktober 2006

Aufbau


Mit Epoxi, Microballoons und Glas wird der Rumpf verspachtelt und die Schaumplatten werden überlaminiert.


Sandwich von Schrauben zusammengedrückt

Sandwich repariert
Problemzone Heck
Verstärkt mit 2 Lagen Glas

Sieht schon besser aus!

Viel Schleifarbeit!
Zugeklebte Spitrompete wird reaktiviert

Öffnung gerundet und verspachtelt 

Viele solcher Spachtelarbeiten!



Freitag, 1. September 2006

Farbe abschleifen / Formkorrekturen

Die Kriegsbemalung der Landi wird kompellt abgeschliffen.

"Schiffbau ist Schiefbau" trifft auf dieses Boot definitiv zu:  um die Symmetrie der Rumpfform einigermassen hinzukriegen, müssen an verschiedenen Orten Schaumplatten und Microballoon-Spachtel aufgetragen werden.

















Der Einbau zusätzlicher Fensterstreben reduziert die Plexiglasflächen und somit Spannungen durch Wärmeausdehnung.


Freitag, 18. August 2006

Rückbau

In einer Halle am Zürichsee beginnt der Rückbau, d.h. der Rumpf wird komplett "holz- und metallfrei" gemacht.












Das von den Vorgängern verwendete Silikon braucht viel Zeit zur Entfernung.




Montag, 31. Juli 2006

Sommer 2006

An einem heissen Sommertag überbringen das Verkäufer-Ehepaar die Landi 28 an den Zürichsee. Die Verzollung kostet Nerven. Am folgenden Tag slippen wir die Landi und stellen den Mast.







Das ältere Eignerpaar hatte zu wenig Kraft um die vom alten Dreckfett verharzte Spindel zu drehen und so montierten sie einen Fahrrad-Kettenantrieb für frohes Tandemkurbeln.



Das obige Bild hilft mir später eine Ansicht 1:50 für den Segelplan zu erstellen. Das Objektiv ist zum Glück sehr genau und die Proportionen zwischen Rumpflänge und Masthöhe stimmen mit den technischen Angaben überein.


Mittwoch, 31. Mai 2006

Frühjahr 2006

Wir reisten in die Region Mannheim und besichtigten die ausgeschriebene Landi 28. Die Landi verkörperte mein Wunschboot: leicht, trailerbar mit Hubkiel, viel Platz und mit guten Segeleigenschaften - zumindest gemäss Yardstick von 103.


Als notorischer Optimist dachte ich mir, dass ein paar Wochen und etwas Farbe genügen, das Boot wieder in Schuss zu bringen. Wie falsch ich lag!







Sonntag, 30. April 2006

Zur Landi 28 allgemein

Mitte der 80er-Jahre wurden offenbar in Deutschland Wirtschafts-Förderungsgelder gesprochen, was die Firma "Lampi" in Ostfriesland dazu motivierte einen "segelnden Caravan" mit dem Namen Landi 28 zu produzieren. Das Produktionsverfahren war revolutionär: zwischen die Innen- und Aussen-Negativform wurde Sandwichschaum und Glas trocken eingelegt. Danach floss das Polyesterharz unter Hochdruck in die Formen und verteilte sich im Glasgewebe. Das sog. "Druckfliessverfahren" ähnelt sehr der hochmodernen Vakuum-Fliesstechnik. Ob der gewünschte hohe Glasgehalt damals erreicht wurde, darf bezweifelt werden.

Die Landi 28 ist mit 870 cm vermutlich das längste und volumenmässig grösste trailerbare Segelboot, das je gebaut wurde - zumindest für die bewilligungsfreie Breite von 255cm. Mit einem Bootsgewicht von ca 1500kg + 350kg Trailer gab es doch einige Fahrzeuge, welche das Gespann ziehen konnten. Damit das Gewicht tief gehalten werden konnte, bekam die Landi nur etwa 300 kg Blei in den Hubkiel. Bei so wenig Ballast kamen einige Dickschiffer bei Wind ins Schwitzen und die Landi hat bald den Ruf eines instabilen Bootes. Der nicht sonderlich schmeichelhafte Yacht-Test genügte, die Werft nach etwas mehr als 50 produzierten Booten in den Konkurs zu schicken.

Bis jetzt ist mir keine anderes Boot bekannt, welches einen so extremen Spagat zwischen "Caravan" und "Yacht" gewagt hat. Was in den 80er-Jahren noch nicht funktionierte, versuche ich jetzt zu vollenden. Keine einfache Herausforderung!